AT 2000, col&bw, 9 min
music: Pure, distribution: sixpackfilm, Light Cone
Shrill and simple, poppy and poietish describes the rhythmic and energy-charged flow of images and sound in kingkong.
„Kong“, the name of the computer program used to generate the soundtrack, creates an association with the prototype of urban myths in film. The use of kingkong as the title for this interaction of image and sound is primarily a reference to the similar structure in the mechanics of production.
At the same time, the title kingkong automatically evokes both narrative closure and, even more, images of modernistic architecture collapsing at the hand of natural forces on the loose. In Michaela Grill´s work, the opulence of these images is diametrically opposed to a minimalistic reduction to an element of urban architecture. The disintegration of the initial material (the windowed façade of a building), which resembles a chemical process, produces the colors violet, light blue and white and dissects the urban vocabulary of forms. The dispersion of the big city´s lights carries over to the structure of time and space and ceases to conjure up an external danger. Instead, the viewer is confronted with sound and images which decompose the personal criteria employed in sensory perception. (Christa Benzer)
Festivalplacements:
Diagonale- Festival of Austrian Films/A, fs21 Frameout Festival Vienna/A, ACCES(s) Electronic Culture Festival- Pau/F, Electro Static- Toulouse/F, annexia Visual Arts, Multimedia and Advanced Music- Toulouse/F, Cinessonne Film Festival Ris-Orangis/F, Int. Filmfestival Rotterdam/NL, Sonic Acts Paradiso Amsterdam/NL, Avanto – Helsinki Media Art Festival/FIN (selected for Best of Avanto Tour), Cathedral Quarter Arts Festival/UK, Hullfilm-Hull International Short Film Festival/UK, Catalyst Arts Belfast/IRL, Sonar-Barcelona/E, The Zeppelin Sound Art Festival – Barcelona/E, Festival Internacional de Video de Canarias- Gran Canaria/E, Sound Journey Tenerife/E, Electrograph Sound and Media Festival Athens/GR International Media Art Festival Kiew/UKR, Chicago Underground Film Festival/USA, Mutek- Montreal/CAN, Image Forum Festival-Tokyo, Fukuoka, Yokohama, Kyoto/J, Brisbane International Film Festival/AUS
Screenings:
Filmcasino Vienna/A, Wiener Festwochen/A, e.x.p.m.e.d.i.a.- Peuerbach/A, Austrian Filmmuseum Vienna/A, Haus der Architektur Graz/A, Freiburger Film Forum/GER, Kino 46- Bremen/GER, Kopf Hof/GER, Transat Video- Caen/F, Bourges Bandits Mages- Bourges /F, WORM- Rotterdam/NL, Filmhuis Den Haag/NL, Urban Mag- Gent/BEL, Cinematheque Brighton/UK, The Lux-London/UK, Museo Nacional Reina Sofia Madrid/E, Umea Kultur/SWE, Bèla Bálazs Studio- Budapest/H, Toldi Kino-Budapest/H, Zeitgeist Art Center- New Orleans/USA, , Instituto Itaú Cultural- Saó Paulo/BRA, Festival Int. de Cinema Independiente-Buenos Aires/ARG
Exhibitions:
sounds&files- Künstlerhaus Vienna/A , Haus der Architektur Graz/A,
Zwangsläufige Leere und dröhnende Widersacher. Eine Filmkritik von Elisabeth Stecker
Kong knattert, quietscht, kreischt, fiept und wummert. Kong ist das Computerprogramm mit dem der Sound zu kingkong erzeugt wurde. Schließt man für einen Moment die Augen – ob freiwillig oder im unfreiwiltigen Sekundenschlaf, den Experimentalfilmprogramme unweigerlich mit sich zu bringen scheinen – hört man überraschend zeitgenössische und progressive Musik. Vielleicht liegt die versöhnliche Offenheit gegenüber diesem Lärm auch daran, dass im Moment alles, was an alte und recht sperrige Computer erinnet und das Jahreslabel 2000 trägt, irgendwie en vogue ist. Während der Sound entschieden roh und entschieden laut ist, schwenkt der Videoblick unsicher und getrieben umher. Was sieht man hier? Weiß und noch viel mehr weiß, nein, da eine Linie, dort ein paar fensterartige Rechtecke, reduzierte Formen in hellem und schüchternem blau, grün und lila. Die Linien wandern über die Leinwand, Formen schwirren vorbei. Alles, was aus der geometrischen Bildsprache heraustritt und vielleicht als organisch erkennbar sein könnte, lässt sich nur als sanfter Schatten im Hintergrund erahnen. Alles ist reduziert. Vielleicht ist dieses ganze weiß auch nur ein heller Schatten von dem, was eigentlich auf diesen Bildern zu sehen war. Was wir als Schwenk oder Schnitt erkennen könnten, ist reduziert auf einschleichendes Verschwinden oder Auftauchen von Linien und Strukturen. Gegen Ende des 8-Minüters erfährt das ohnehin schlichte Videobild eine Doppelung. Die wenigen Elemente spiegeln sich in einer gedachten waagrechten Linie. Nachdem die Künstlerin Michaela Grill und Pure als Musikerzeuger ausgewiesen wurden, erscheinen Worte wie „Widerstand“ (auch in anderen Sprachen) oder „Antistasi“ auf der Leinwand. Hatte dieser Film etwa eine politische Aussage, die in dieser einfachen Farbpalette und den klaren Linien zu finden war? Oder leistet Michaela Grill Widerstand gegen das, was man auf einer Projektionsfläche zeigen muss, weil es dort nun einmal hingehört und gegen das, was sich als ein so genanntes Bilderkennen lässt? Gegen das zwanghafte und getriebene Bedeutungsangebot-Suchen? „Zwangsläufig evoziert kingkong Bilder der unter der unkontrollierbar gewordenen Naturgewalt zusammenbrechenden modernistischen Architektur“, schreibt Christa Benzer im Katalog zur Diagonale 2013. Die Bilder in kingkong scheinen so verschieden lesbar zu sein, dass dem Rezeptionsprozess sogar eine zwangsläufige Richtung oder Erkenntnis abverlangt werden kann. Eine weiße, leere Schmuckheit durchzieht kingkong, die anscheinend ein paar fantasievolle Dogmen erlaubt. Die leise und pastellfarbene Ahnung von Gebäuden und Stadtbildern findet im lauten, zuweilen gewagt unangenehmen Sound einen Gegenpol. Die unsichtbaren Häuserschluchten werden von der erbarmungslosen Geräuscharchitektur in den Schatten gestellt und die Ohren leisten erfolgreich Widerstand gegen die immer schwerer werdenden Augenlider.