2017 curator of âIn Person: Claudio Caldini & Pablo MarĂnâ, Austrian Filmmuseum Vienna
Mit Claudio Caldini (1952, Buenos Aires) und Pablo MarĂn (1982, Buenos Aires) zeigen zwei der wichtigsten Experimentalfilmemacher Argentiniens ihre Werke erstmals in Ăsterreich. Begleitet werden die beiden EinzelprĂ€sentationen sowohl von einem historischen Programm, das einen Einblick in die unterschiedlichen Ă€sthetischen Ausrichtungen gibt, als auch von einer audiovisuellen Live-Performance. Das vorherrschende 8mm-Format erzeugt eine intensive Farbpalette, die sowohl die Poesie der sonnendurchflutenden Landschaften intensiviert als auch – unterstĂŒtzt von konzentrierten Schnittkonzepten – ein soghaftes, berauschendes Seherlebnis produziert. Meditationen ĂŒber Licht und Schatten. Erkundungen von Geschwindigkeit und Entschleunigung. Denkbilder des Kinos.
2014 curator â2x knappâ film and music program, mica music information centre Vienna
RadikalitĂ€t kann viele Ausformungen haben. Bei Manuel Knapp ist es die Reduktion auf Linien, die AusschlieĂlichkeit von schwarz/weiĂ und der Noise. Aus diesen minimalen Elementen baut er audiovisuelle Welten, die dystopische Architekturmodelle der Zukunft sein könnten. RĂ€ume werden mit Bild und Ton oft an der Grenze der Wahrnehmungsschwelle gebaut, jedoch in schwindelerregende Konstellationen und Permutationen gebracht. Jedes Element gleitet und schwebt im permanenten Wechsel von Entstehen und Zerfall. Schallwellen treffen auf Photonen der Videopixel und lösen einen euphorischen Wahrnehmungsrausch aus.2x knapp bietet die Gelegenheit die neueste Arbeit â1=~aâ von Manuel Knapp zu sehen und ihn im AnschluĂ als Musiker live zu erleben.
2013 curator âA Messenger From the Shadowsâ, Austrian Filmmuseum Vienna
Nik Thoenen: Korpus Grotesk / Norbert Pfaffenbichler: A Messenger From the Shadows (Notes on Film 06-A, Monologue 01) / Norbert Pfaffenbichler: Trailer zu A Masque of Madness (Notes on Film 06-B, Monologue 02),
Phantome, Vampire und körperlich deformierte Wesen aus dem Schattenreich der Stummfilmzeit treffen in der neusten Arbeit von Norbert Pfaffenbichler aufeinander. Sie alle vereint derselbe Darsteller: Horrorfilm-Ikone Lon Chaney, der âMann mit den tausend Gesichternâ, bekannt sowohl fĂŒr seine körperliche WandlungsfĂ€higkeit als auch seine detailreichen VerkleidungskĂŒnste. In einer Re-Montage aller 46 erhaltenen Chaney Filme irrt der Darsteller alleine durch neblige StraĂen, unheimliche HĂ€user und trifft dabei immer nur auf sich selbst in einer anderen Inkarnation. Die atmosphĂ€rische Dichte der Bilderwelt wird durch die rauschhafte Musik von Bernhard Lang zu einem unentrinnbaren Malstrom. Danach gibt Norbert Pfaffenbichler erstmals Einblick in seine nĂ€chste Arbeit, in der er dem Gesamtwerk Boris Karloffs ein neues Gesicht verleihen wird. Vorfilm des Programms ist Korpus Grotesk von Nik Thoenen, eine Studie der kinematografischen Wiedergabetechnik.
2012 curator âMacht’s gut, SpieĂer! / Fare Thee Well, Babbittsâ, Top Kino Vienna
Moucle Blackout: Stoned Vienna / Moucle Blackout: Walk In / Moucle Blackout: Der Galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice / Moucle Blackout: Neue Wege bricht aus neue Welt aus / Moucle Blackout: O.K. / Moucle Blackout: Loss / Moucle Blackout: Die Geburt der Venus
In Moucle Blackouts filmischen Arbeiten wird das Filmemachen als Angriff auf konservative Gesellschaftsnormen und als Ausdruck einer radikal persönlichen Sichtweise begriffen. Ein Exzess an Ăberblendungen, Mehrfachbelichtungen und Farbverfremdungen lĂ€dt ein zu einem psychedelischen Wahrnehmungsrausch, der immer auch die Positionierung des eigenen weiblichen Subjekts thematisiert. Die Ekstase der Bilder, die durch die kontrapunktische Entschleunigung dem Abgebildeten eine lyrische Dimension abringt wird noch verstĂ€rkt durch die in prĂ€ziser Montage in Schleifen aufgebaute Struktur von Bild und Ton. Der Feminismus tanzt!
2012 presenter âIn Person: Michael Snowâ, Austrian Filmmuseum Vienna
2011 curator âItâs the Economy, Stupidâ, Top Kino Vienna
Jan Peter Hammer: The Anarchist Banker / Thomas FĂŒrhapter: Michael Berger â Eine Hysterie
Wirtschaftssysteme sind komplexe Gebilde, die ihren eigenen GesetzmĂ€Ăigkeiten unterworfen sind. Neoliberale BörsengeschĂ€fte sind nicht mehr logisch nachvollziehbar und in zyklischer Wiederkehr platzt die Blase aus spekulativem Investieren, Megaprofitversprechungen durch Hedge Funds und Dotcom AktienhöhenflĂŒgen. Thomas FĂŒrhapter portrĂ€tiert in Michael Berger â Eine Hysterie den österreichischen Investment-Banker, der an der Wall Street groĂe Erfolge feierte bis seine BetrĂŒgereien aufgedeckt wurden und er auf der âMost Wanted Listâ des FBI landete. In ruhigen Bildern werden Orte seines Lebenswegs eingefangen und eine Off-Stimme berichtet neben Fakten des Wirtschaftskriminalfalls auch fragmentarische, persönliche Details.
Jan Peter Hammersâ The Anarchist Banker beruht auf einer ErzĂ€hlung des portugiesischen Schriftstellers Fernando Pessoa aus dem Jahre 1922. Im Setting eines Fernsehinterviews werden politische Theorien und ökonomische Philosophien debattiert. Der Zynismus des erfolgreichen Einzelnen und die darwinistische HĂ€rte des Systems haben bis heute nichts an AktualitĂ€t verloren und lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.
2011 Concept and organization of âIn Person: DaĂŻchi SaĂŻto & Karl Lemieuxâ, Austrian Filmmuseum Vienna
In den letzten Jahren hat das junge kanadische Experimentalfilmschaffen international vermehrt fĂŒr Aufmerksamkeit gesorgt. Epizentrum dieser neuen Entwicklung ist MontrĂ©al, wo sich im Jahr 2004 zwölf Filmschaffende zum Double Negative Collective zusammengeschlossen haben. Das gemeinsame Ziel eine radikal persönliche Filmsprache zu finden, die sich dem Experiment mit dem filmischen Material als formalem Mittel bedient, vereint die KĂŒnstlerInnen des Kollektivs. Die Rolle des Filmemachers wird Ă€hnlich jener des Alchemisten verstanden, der auch ZufĂ€lle, UnfĂ€lle und Fehler als produktive Kraft nutzbar macht. Das Mysterium der Verwandlung der realen Welt durch den filmischen Prozess wird gefeiert und Werke voller geheimnisvoller, poetischer Bilder sind das Ergebnis.Als Eröffnung des Festivals Whatâs Up Vienna! Whatâs Up MontrĂ©al! prĂ€sentieren die zwei zentralen Filmschaffenden des Kollektivs DaĂŻchi SaĂŻto und Karl Lemieux erstmalig in Ăsterreich Ihre Arbeiten.Der gebĂŒrtige Japaner DaĂŻchi SaĂŻto setzt sich in seinenfilmischen Arbeiten mit der Wahrnehmung von Natur und dem menschlichen Körper auseinander. In seinen Bewegungs- und Sehstudien entstehen durch radikale Abbildungs- und Schnitttechniken und den langwierigen Prozess der Entwicklung des Zelluloids per Hand in der eigenen Badewanne ein eigenstĂ€ndiger â nahezu physischer â Filmkörper von fragiler Poesie.Karl Lemieux hingegen bearbeitet das filmische Material mit unterschiedlichsten Chemikalien, Farben und Rasierklingen.Von Westernhelden bis hin zur Pfanzenwelt des Amazonas wird das Bild in seine molekularen Bestandteile zerlegt und versteckte QualitĂ€ten des ursprĂŒnglichen Abbildes werden sichtbar gemacht. Die dadurch erzeugten filmischen Landschaften sind lichtdurchflutete Orte voller unheimlicher Schönheit.Im Anschluss an das Filmprogramm verwandelt sich dasFilmmuseum in einen Raum verstörend schöner Bild- und Klangwelten, die Karl Lemieux gemeinsam mit den Musikern David Bryant (Godspeed You! Black Emperor), Kevin Doria (Growing) und Jonathan Parent (Fly Pan Am) live improvisieren mechanisch und chemisch zersetzt. Gemeinsam mit der melancholischfragilen Musik aus Gitarren und Elektronik erzeugen sie eine beunruhigend-schwebende AtmosphĂ€re, die Augen, Ohren und Herzen öffnet.
2010 curator âYouâre the Devil in Disguiseâ, Top Kino Vienna
Matthias MĂŒller: Phantom / Norbert Pfaffenbichler: INTERMEZZO (Notes on Film 04) / Dietmar Brehm: XXX! / Kurt Kren: 48/95 tausendjahrekino / Reinhold Bidner: Addicted / Didi Bruckmayr, Michael Strohmann: Ich bin traurig / Mara Mattuschka: Parasympathica / REMI: Teufel Eintritt / Johann Lurf: Kreis Wr. Neustadt / Claudia Larcher HEIM / David Lynch: The 3 Rs / Gustav Deutsch: Non, Je ne regrette rien (Der Himmel ĂŒber Paris)
Das DĂ€monische hat viele Gesichter und verbirgt sich oft genug bei genauer Betrachtung im AlltĂ€glichsten. Nicht nur das Abbild von Teufeln, Totenköpfen und verformten Körpern erzeugt Schaudern. Oft ist die Abwesenheit des konkret Gruseligen in einer beklemmenden AtmosphĂ€re genau der auslösende Moment, der unsere Fantasie beflĂŒgelt Horrorszenarien zu entwerfen. Alle Filme und Videos des Programms beleuchten unterschiedliche Seiten des Unheimlichen und Erschreckenden. Welcome to the House of Horror!
2010 – 2011 Festival Director âWhatâs Up Vienna! Whatâs Up MontrĂ©alâ Festival in MontrĂ©al, Winnipeg and Vienna
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2010 curator âThe Opulence of Reductionâ, Top Kino Vienna
Manuel Knapp: information of decay~ / lia: construction 76 / Barbara Doser, Hofstetter Kurt: zart_B / Billy Roisz: TILT / lia: o68 / Barbara Doser: frameframer / Michaela Schwentner: bellevue / Manuel Knapp: stroboscopic noise~
Reduzieren bedeutet etwas auf ein richtiges MaĂ zurĂŒckzufĂŒhren. In der Welt der digitalen Bildproduktion könnte diese MaĂeinheit das einzelne Pixel sein. Die Platzierung der einzelnen Pixel im Bild erzeugt Formen, Raum und Bewegung. Die hier versammelten Videos arbeiten genau mit diesem kleinsten Bestandteil des wahrnehmbaren Bildes und dessen Auswirkungen auf unseren Wahrnehmungsapparat. Die durch Maschinen generierten Bilder werden mit Hilfe von technischen Prozessen wie dem Feedback oder physiologischen wie dem Nachbild bearbeitet. Dadurch wird nicht nur die eigene Entstehung in das Werk integriert, sondern auch bereits mögliche Wahrnehmungsarten thematisiert. Die Herausforderung unserer Sinne ist hier ein lustvolles Unterfangen und beweiĂt, dass die Reduktion oft berauschend opulent sein kann.
2009 curator âKurt Kren. Sentimental Punkâ retrospective at Festival du Nouveau CinĂ©ma MontrĂ©al
Walls, trees, trash: Subject matter that couldnât be more trivial. In the late 1950s the Austrian filmmaker Kurt Kren (1929-1998) started his exploration of filmic space and time by focussing on these quotidian objects. However the way in which he depicted them was out of the ordinary! Following elaborate editing scores whose basis are the single frame and the repetition of sequences he created works of formal lucidity and stunning beauty. Structure and material of the film itself become protagonists and the representation of the real is secondary to the filmic construction . This way he was the progenitor of the structural film movement in the 1970s as well as the MTV clip-aesthetic later on. When he was invited by the Viennese Actionists Otto Muehl and GĂŒnther Brus to document their happenings he applied the same formal rigour. The Actionists – rebelling against a conservative and outmoded society in postwar Austria – used the body and all its secretions as their material. Kren condensed these rituals by working with serially short cutting montages. This defragmentation and mutilation of the body by the camera intensifies our perception and transforms it to a visceral experience. Public outrage and police raids that confiscated his films forced Kurt Kren to resign from his job at the Austrian National Bank and to emigrate to Germany respectively the United States. Working as a day labourer and living out of his car his films developed a more documentarial style portraying his car, his job, skylines, a punk concert. Kren himself called them âbad home moviesâ. After his return to Vienna in 1989 his filmmaking regains formal intensity and questions about perception and representation come into focus once again. Although the films are quite different, Kurt Kren allows us in all of them to see differently, experience differently and think differently – Hey Ho Let’s Go!
2009 curator âItâs a Wild Worldâ, Top Kino Vienna
Siegfried A. Fruhauf: Palmes dâOr / Hannes Böck: New Hefei / Gustav Deutsch: Sa, 29. Juni/ Arctic Circle / Guido van der Werve: Film Nummer acht. Everything is going to be alright / Rebecca Baron: The Idea of North / Johann Lurf: Zwölf BoxkĂ€mpfer jagen Viktor quer ĂŒber den groĂen Sylter Deich 140 9 / Billy Roisz: Close Your Eyes
Die Geschichte der Kinematografie ist auch eine Geschichte des Reisefilms. Schon bei den Vor- und FrĂŒhformen des Laufbildes waren Abbildungen von exotischen Orten ein Ă€uĂerst beliebtes Thema. Die filmische Reise ans Ende der Welt muss aber nicht immer ein Panoptikum des Fremden sein, sondern ist sich im Idealfall der Inszenierung und Konstruktion des eigenen WeltverstĂ€ndnisses bewusst. Die Neugierde auf das Unbekannte und die Suche nach der filmischen Darstellbarkeit davon ermöglichen nicht nur neue Bilder von fernen Gegenden, sondern auch Einblicke in unser eigenes Wahrnehmungsvermögen.In diesem Sinne durchquert Itâs a Wild Word die nördliche HemisphĂ€re um am Ende zu entdecken, dass die wahren Abenteuer doch im Kopf stattfinden.
2009 curator âHumor me!â, Top Kino Vienna
2008 curator âVicious Circleâ, Top Kino Vienna
Barbara Doser: image[s]âŠloss / Nana Swiczinsky: points of view / Ernst Schmidt Jr: WeiĂ / Len Lye. Rhythm / Flora Watzal: Parabol / Martin Arnold: Psycho / Jordan Belson: Samadhi / Annja Krautgasser: around and around / Johann Lurf: pan / Siegfried Fruhauf: Höhenrausch / Harry Smith: No 2: Message from the Sun / Tina Frank: iii / James Whitney. Lapis / Barbara Doser: ORDER-RE-ORDER
Der Kreis ist im Lauf der Filmgeschichte ein Ă€uĂerst beliebtes Motiv. Als geometrisch Figur dominiert er Animationen, egal ob mit der Hand direkt auf den Filmstreifen gemalt (No 2: Message from the Sun), direkt ins Celluloid gestanzt (WeiĂ) oder mit dem Computer animiert (image[s]âŠloss, points of view, iii, Lapis, ORDER-RE-ORDER). Auch die realen Welt ist von Kreisformen geprĂ€gt, sowohl in den eigenen vier WĂ€nden (Psycho), im StraĂenbild (Parabol) als auch in der ArbeitsstĂ€tte (Rhythm). Oft kann das Auge aber den Unterschied zwischen realer Abbildung und Abstraktion nicht mehr erkennen (Samadhi). Die Kamera bildet Kreisformen nicht nur ab, sondern kann sich auch selbst im Kreis bewegen (around and around, pan) oder das Abbild einer kreisenden Kamera wird durch den Schnitt erzeugt (Höhenrausch). Caught in a vicious circle and thereâs no easy way out!
2008 curator âMasters of Darknessâ, Top Kino Vienna
2008 concept and organization of âTony Conrad DreaMinimalistâ Festival in Vienna
2007 curator âBlack Heat/White Noiseâ, Mousonturm Frankfurt
Gustav Deutsch / Martin Siewert: Spectrum / Peter Kubelka: Arnulf Rainer / Siegfried Fruhauf: Structural Filmwaste. Dissolution 1 / Tina Frank: iii / Manuel Knapp: Interferenzen ~vO.1 / Ernst Schmidt Jr.: Weiss / Michaela Schwentner: r4 / Gustav Deutsch: Film ist. 9.1. / Michaela Grill, Billy Roisz: my kingdom for a lullaby #2 / Kurt Kren: 3/60 BĂ€ume im Herbst / Siegfried Fruhauf: Structural Filmwaste. Dissolution 2 / [n:ja], Darius Kowalski: VOID.SEQZ 3 / GĂŒnter Brus: Einatmen und Ausatmen / Barbara Doser, Kurt Hofstetter: Even Odd Even
This film programme is located at the intersection between image and sound and focuses on how different types of perception thereof influence one another. The âsound filmâ is a common topos of Austrian avant-garde films.
2006 curator âRoisz Noiszâ, Top Kino Vienna
2005 curator âWhere the Streets Have No Nameâ, Top Kino Vienna
2004 curator âZoom In – Zoom Out. Experimental Shorts from Israelâ, Jewish Filmfestival Vienna